Die Jusos Hessen fordern die Absage der schriftlichen Abschlussprüfungen für die mittleren Bildungsabschlüsse in Hessen. Diese sollen bisher Ende Mai stattfinden. Dies war bereits von der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft sowie von der SPD-Landtagsfraktion gefordert worden. Sophie Frühwald, Landesvorsitzende der hessischen Jusos, führt aus: „Seit Mitte März waren die Schüler*innen nicht mehr in der Schule und sollen sich nun innerhalb kürzester Zeit wieder dort einfinden. Von adäquaten Möglichkeiten der Prüfungsvorbereitung kann nicht die Rede sein. Wer Bildungsgerechtigkeit ernst nimmt, muss die Prüfungen absagen.“

Der hessische Kultusminister Alexander Lorz hatte beispielsweise im Interview mit der hessenschau am 17. April weiterhin an den Prüfungen festgehalten und besonders auf den Bund verwiesen. Aus Sicht der Jusos kann jedoch gerade das Land Berlin als Vorbild gelten. Dort wurden auf Forderungen von Schüler*innenvertretungen und den Jusos Berlin hin die schriftlichen Abschlussprüfungen abgesagt und es finden stattdessen Präsentationsprüfungen statt. Frühwald: „Die Berliner Lösung erkennt die außergewöhnlichen Umstände an und macht es Lehrer*innen möglich individuell auf ihre Schüler*innen einzugehen. In Hessen wurde seit Wochen nicht auf die formulierten Probleme reagiert. Stattdessen hat Kultusminister Lorz immer wieder auf den Status Quo verwiesen.  Wenige Wochen vorher ist deshalb eine Absage die richtige Antwort. Die hessische Landesregierung ist nun gefordert, auf die Bedenken und Ängste von Lehrkräfte und Schüler*innen zu reagieren. Ein Weiter so kann es in diesem Zusammenhang nicht geben.“