Patrick Krug: Zeit für den nächsten Schritt – meine Kandidatur für den SPD-Landesvorstand
„Am 19. November findet unsere diesjährige Landeskonferenz in Gießen-Kleinlinden statt. Dort wird ein neuer Landesvorstand gewählt. Ich habe mich dazu entschieden, nicht erneut als Juso-Landesvorsitzender zu kandidieren. Nach gut 2 Jahren an der Spitze der hessischen Jusos und gut 13 Jahren politischer Arbeit vor Ort, im Unterbezirk, im Bezirk und im Landesverband bei, für und mit den Jusos habe ich für mich die Entscheidung getroffen, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, andere Schwerpunkte in der politischen Arbeit zu setzen.
Ich möchte mich bereits heute herzlich bei allen Weggefährt*innen bedanken, die mich in den letzten 13 Jahren bei den Jusos begleitet haben und mit denen ich gemeinsam für unsere Ziele, Werte und Ideen streiten durfte. Ich konnte dabei viele großartige Menschen kennenlernen und trotz mancher harter Auseinandersetzung erleben, welche Kraft ein Verband mit einem gemeinsamen Ziel entfalten kann. Nach 13 Jahren politischen Engagements bin ich auch weiterhin der festen Überzeugung, dass es sich lohnt, für ein besseres Morgen zu kämpfen und dass Politik – mit den Worten von Hannah Arendt – tatsächlich angewandte Liebe zum Leben ist.
Dabei waren die Jusos für mich immer mehr als eine parteipolitische Jugendorganisation. Mein Verständnis der Jusos ist das eines kritisch-solidarischen Teils der SPD, der sich als ihr programmatischer Motor begreift und dabei der eigenen Grundüberzeugung als sozialistischer, feministischer und internationalistischer Richtungsverband verpflichtet ist. Dabei endet Politik für mich nicht bei der Jahreshauptversammlung des Ortsvereins oder dem nächsten Landesparteitag. Anspruch der Jusos muss es sein, nicht nur die SPD, sondern die Gesellschaft durch konkrete Politik zum Positiven verändern zu wollen. Dass kann uns nicht alleine gelingen, sondern es braucht gesellschaftliche Bündnispartner*innen. Die Jusos müssen deshalb immer auch in der Gesellschaft verankert sein – sei es nun beispielsweise bei den Gewerkschaften, den Interessensvertretungen von Schüler*innen oder Studierenden oder der Freiwilligen Feuerwehr und dem Sportverein. Dass ein breites Bündnis mit uns an der Spitze die Kraft zu Veränderungen hat, haben spätestens die Proteste gegen Studiengebühren gezeigt. Proteste, die schließlich zum Erfolg und der Abschaffung von Studiengebühren in Hessen und schließlich bundesweit geführt haben – bis heute für mich eines der prägendsten politischen Erlebnisse.
Meine Entscheidung, nicht erneut als Juso-Landesvorsitzender zu kandidieren, bedeutet für mich deshalb nicht, dass ich mich politisch in Zukunft nicht weiterhin für unsere gemeinsamen Ziele, Werte und Ideen in der SPD und der Gesellschaft engagieren will – ganz im Gegenteil.
Zu Recht fordern wir Jusos mit vielen anderen in der Partei eine Erneuerung und Verjüngung der SPD nach der historischen Bundestagswahlniederlage. Solche Veränderungen nur zu fordern reicht aber nicht aus. Man muss auch den Mut haben, sie mitzugestalten. Deshalb habe ich mich dazu entschieden beim Landesparteitag am 25.11.2017 für den SPD-Landesvorstand zu kandidieren. Ich bin froh und dankbar darüber, dass der Juso-Landesvorstand meine Kandidatur unterstützt und mich einstimmig hierfür nominiert hat.
Meine Motivation für diese Kandidatur ist dabei so klar wie einfach: Ich will gemeinsam mit Euch für einen echten Politikwechsel in Hessen kämpfen! Nach 20 Jahren in der Landesregierung sind die Hessen-CDU und ihr Ministerpräsident inhaltlich am Ende, ausgebrannt und schlicht fertig. Es ist Zeit für eine sozialdemokratisch geführte Landesregierung! Eine Landesregierung, die dieses Land wieder gestaltet und für gleiche Lebenschancen in ganz Hessen sorgt, egal wie arm oder reich man geboren wird, woher man kommt oder wo man wohnt. Eine Landesregierung, die für ein liberales, weltoffenes und demokratisches Hessen steht. Eine Landesregierung, die die Zukunft nicht verschläft, sondern in sie investiert.
Ich bin der festen Überzeugung, dass die Hessen-SPD mit einer klaren Haltung, einer Gestaltungsidee für die Zukunft und einer zugespitzten Kampagne eine wirkliche Alternative zur CDU bieten und die Landtagswahl gewinnen kann. Dafür lohnt es sich gemeinsam zu kämpfen!
Eine solche Kandidatur gelingt nur mit der Unterstützung vieler. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn auch Ihr meine Kandidatur unterstützt und in euren SPD-Unterbezirken und Parteitagsdelegationen für mich im SPD-Landesvorstand werben würdet.
Ich freue mich darauf, Euch alle bei der Landeskonferenz zu sehen. Bis dahin!“
Patrick Krug
Landesvorsitzender Jusos Hessen