Jusos Hessen

Keine Sommerpause für die Jusos: Campen, diskutieren, Betriebe besuchen

Sommerpause gleich Politikpause? Nicht für die hessischen Jusos. Rund 30 Ehrenamtliche der SPD Jugendorganisation haben sich zum alljährigen Juso-Landescamp in Wetzlar getroffen. Im Mittelpunkt stand bereits jetzt das Thema Kommunalwahl. „Wir Jusos wollen ganz bewusst die Sommerpause nutzen, um uns auf die anstehenden Großprojekte vorzubereiten.“, sagt Juso-Landesvorsitzender Pascal Barthel und bezieht sich damit auf die Kommunalwahl im nächsten Jahr.

Zum Einstieg des dreitägigen Camps diskutierten die Jusos mit dem Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Spies aus Marburg. Spies hatte erst vor wenigen Wochen die Wahl zum neuen Oberbürgermeister der Universitätsstadt gewonnen und wird im Dezember in das Rathaus ziehen. Bei dem lockeren Austausch lauschte der Nachwuchs dem erfolgreichen Wahlkämpfer gebannt, wie man vor Ort erfolgreich Wahlen gewinnen kann. „Das Wichtigste ist doch, dass man aus vollem Herzen bei sich zu Hause Wahlkampf macht. Die Menschen spüren sofort, wenn man nicht bei der Sache ist.“, erklärte Spies. Darüber hinaus betonte er die Rolle der Kommunalpolitik auch gerade für Jüngere. „Nirgends sieht man die Folgen von politischen Entscheidungen so direkt wie in der Kommunalpolitik. Trotz klammer Kassen sollen sich jüngere in ihrer Stadt und Gemeinde vor Ort einbringen, denn ihr könnt jetzt mitentscheiden, wie die Zukunft aussehen soll.“, sagte der zukünftige Oberbürgermeister zu den Jusos.

Neben einer interessanten Betriebsbesichtigung im Leitz-Park bei der Firma Leica, wo sich die Jusos ausführlich über die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter und vor allem der Auszubildenden informierten und die Lenny Kravitz Ausstellung bewunderten, wurde auch inhaltliche gearbeitet. Es gab Workshops zum Thema Kommunales, die Bedrohung durch die „neue Rechte“ und extra für Neumitglieder ein Kennenlernen der SPD, ihrer Struktur und langen Geschichte. Abgerundet wurde der zweite Tag mit einem Besuch des „Dunkelkaufhauses“ in Wetzlar. Mehr als spannenden fanden es die Jungpolitiker sich in die Rolle von sehbehinderten Menschen zu versetzen. „Gerade beim Thema Inklusion ist es wichtig, dass Politiker wissen wovon sie reden. Die Erfahrung, nichts zu sehen und sich dennoch zu orientieren war beeindruckend.“, waren sich die Jusos einig.

Zum Abschluss des Camps stand das Thema Bündnisarbeit auf dem Programm. Dazu diskutieren die Jusos mit Jonas Rudolph aus dem Landesvorstand der Jungen Union. Der CDU Nachwuchspolitiker sprach mit den Jusos über Unterschiede und Gemeinsamkeiten in der Organisation und der Bewertung von inhaltlichen Brennpunktthemen aus Landes- und Bundespolitik. Bei allen inhaltlichen Differenzen, die es zwischen den Jugendorganisationen der zwei größten Parteien in Deutschland gibt und geben müsse, sei es doch sein Anliegen, dass gerade in der Kommunalpolitik die Parteipolitik eine kleinere Rolle spielen müsse, um zu sachlich richtigen und guten Entscheidungen zu kommen.

„Der regelmäßige Austausch mit den anderen Jugendverbänden der demokratischen Parteien erweitert unsere politische Landkarte ungemein,“ so Pascal Barthel ,“wir werden die Gespräche fortsetzen und punktuell vertiefen.“

Junge Sozialisten in der SPD